„Fluchtwege: Kongo – Marokko – Europa“
Ein Länderabend mit Emmanuel Mbolela, Buchautor,
Flüchtling aus der Demokratischen Republik Kongo,
engagiert im Netzwerk Afrique Europe Interact.
am Mittwoch, den 26.04.2017, 19 Uhr,
DGB-Haus, Kaiserstr. 26-30, 55116 Mainz.
In den Nordafrikanischen Staaten Libyen, Marokko, Algerien, Ägypten, Tunesien und Algerien befinden sich derzeit mehrere Hunderttausend Migrant/
Die Motive für die Migration und Flucht sind sehr unterschiedlich. Viele fliehen aufgrund politischer, ethnischer oder religiöser Verfolgung (z.B. Eritrea, Kongo, Sudan), andere verlassen ihr Land, weil ihre Heimat durch Kriege und Bürgerkriege oder Naturkatastrophen zerstört wurden. Viele andere verlassen ihr Land auch, weil sie keine (Über-)lebensperspektiven mehr für sich in ihrem Land sehen oder weil es nach dem Verlust von Land und Arbeit keine andere Überlebensperspektive für die Familien mehr gibt als ihre Söhne in die Migration zu schicken.
Die Bundesregierung und die EU versuchen, die Migration aus Subsahara durch restriktive Maßnahmen zu unterbinden. Rückführungsabkommen – vereinbart mit afrikanischen Regierungen beim EU/AU-Gipfel in Valetta 2015 – sollen es ermöglichen, afrikanische Migrant/
Entwicklungsforscher weisen darauf hin, dass Arbeitsmigration ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor in vielen subsaharischen Ländern ist. Migrantinnen überweisen jährlich ca. 58 Milliarden Euro in afrikanische Länder, eine Vielfaches die offizielle Entwicklungshilfe – ein wichtiger Grund dafür, dass viele Regierungen nicht sehr interessiert sind, ihre Migrant/innen wieder zurück zu nehmen. Und die Migrant/innen wollen meist auch zurückkehren, und die erworbenen Mittel, Qualifikationen und Erfahrungen in ihrem Land investieren. Sie stellen daher ein erhebliches Entwicklungspotenzial dar.